Der diesjährige Fachtag der BAG RelEx fand am 20. und 21. September 2023 in Frankfurt am Main statt und widmete sich den Wechselwirkungen von strukturellen und individuellen Faktoren in Radikalisierungsprozessen und deren Bedeutung für die Präventionsarbeit. (mehr …)
Am 10. November 2023 fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung statt, bei der die anwesenden Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen einen neuen Vorstand gewählt haben.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei den bisherigen Vorstandsmitgliedern für die produktive Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren bedanken. Außerdem freuen wir uns, hiermit die neue Besetzung des Vorstands begrüßen zu dürfen. Auf der Mitgliederversammlung gewählt wurden:
- Friederike Müller (Geschäftsführerin von IFAK e. V.)
- Derviş Hızarcı (Vorstandsvorsitzender von KIgA e. V.)
- Silke Baer (Geschäftsleitung von cultures interactive e. V.)
- Dženeta Isaković (Leiterin des Themenbereichs Prävention von Extremismus und Hassgewalt bei Mosaik Deutschland e. V.)
- Karin Meißner (Projektleiterin von Yallah! Fach- und Präventionsstelle Islamismus und antimuslimischer Rassismus (FITT gGmbH)

©Michel Buchmann für BAG RelEx
(v. l. n. r. Karin Meißner, Dženeta Isaković, Silke Baer, Friederike Müller, Derviş Hızarcı)
Vorstellung der Vorstandsmitglieder
Karin Meißner entwickelte nach dem Studium der Islamwissenschaften ihr Profil hin zur zielgruppenübergreifenden Antidiskriminierung. An der Forschungs- und Transferstelle Gesellschaftliche Integration und Migration / htw Saar (fitt gGmbH) konzipiert und leitet sie Projekte, die den differenzsensiblen und diskriminierungskritischen Umgang mit Heterogenität in gesellschaftlichen und professionellen Strukturen fördern, ein weiterer Fokus ist die Prävention von Radikalisierungen. Sie schult und referiert zu diesen Themen und moderiert strategisch und inhaltlich Prozesse zur diskriminierungskritischen Organisationsentwicklung. Darüberhinaus ist sie Projektleiterin von Yallah! Fach- und Präventionsstelle Islamismus und antimuslimischer Rassismus. Als Vorsitzende des Antidiskriminierungsforums Saar (adfs) e. V. setzt sie sich für eine saarlandweite Antidiskriminierungsstruktur ein, seit November 2023 ist Meißner darüber hinaus Mitglied des Vorstands der BAG RelEx.
Dženeta Isaković studierte Islamwissenschaft und Politische Wissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Ihren Master absolvierte sie in Nah- und Mitteloststudien mit dem Schwerpunkt Arabistik. Isaković leitet bei Mosaik Deutschland e. V. den Themenbereich Prävention von Extremismus und Hassgewalt. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen die Konzeption und Entwicklung von Bildungsformaten für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen sowie die Referententätigkeit in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung. Ihre fachliche Expertise liegt vor allem im Bereich des religiös begründeten Extremismus sowie in der Antidiskriminierungsarbeit mit Schwerpunkt Rassismus. Seit November 2023 ist Isaković Mitglied des Vorstands der BAG RelEx.
Silke Baer ist seit 2002 in der Entwicklung, Erprobung und Auswertung von Ansätzen zur Prävention von Rechtsextremismus, religiös begründetem Extremismus u. a. Formen von gruppenbezogener/n Menschenfeindlichkeit bzw. Abwertungskonstruktionen tätig. Sie ist Mitbegründerin und Co-Geschäftsführerin von cultures interactive e. V. Ihre Schwerpunkte sind jugendgerechte, narrative und phänomenübergreifende Zugänge der politischen Bildung und Ansätze der Präventions- und Distanzierungsarbeit, u. a. mit Blick auf Genderaspekte. Seit 2020 leitet sie die Fachstelle fa:rp (farp.online), die den Fokus auf die pädagogische Praxis, Jugendarbeit/-Hilfe legt und Teil des bundesweiten Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention (KOMPREX) ist. Sie ist Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus BAG RelEx.
Derviş Hızarcı ist als Experte für Diskriminierung, Minderheitenschutz, Antisemitismus und Rassismus ein gefragter Gesprächspartner und nimmt immer wieder in Medien zu diesen Themenbereichen Stellung. Nach seinem Lehramtsstudium und seinem Referendariat wurde er Lehrer in Berlin-Kreuzberg und lernte 2011 den Verein Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA e. V.) kennen. Seit 2015 leitet er diesen als Vorstandsvorsitzender. In seiner Amtszeit wuchs der Verein von einer kleinen Nachbarschaftsinitiative zu einer national und international angesehenen Institution im Kampf gegen den Antisemitismus. Von August 2019 bis September 2020 war Hızarcı der Antidiskriminierungsbeauftragte der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Seit Juli 2019 sitzt Hızarcı im Beratungskreis des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein. 2021 wurde Hızarcı von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Tag des Ehrenamtes die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland für Engagement in der Einwanderungsgesellschaft verliehen. 2018 wurde Hızarcı Vorstandsmitglied der BAG RelEx und ist seit 2021 ihr Vorstandsvorsitzender.
Friederike Müller ist Dip. Sozialarbeiterin und seit 2014 Geschäftsführerin der IFAK e. V. – Verein für Multikulturelle Kinder-Jugendhilfe und Migrationsarbeit. Zudem hat sie die Projektleitung aller unter Trägerschaft der IFAK durchgeführten Präventionsprojekte im Themenfeld Extremismus inne. Das Beratungsnetzwerk „Grenzgänger“, das Justizprojekt NRW „re:vision“ und die Beratungsstellen Wegweiser Gelsenkirchen, Bochum und Herne sind nur einige davon. Ebenso leitet sie weitere Projekte der Demokratieförderung und Gewaltprävention. Vor ihrer Stelle als Geschäftsführerin hatte sie verschiedene Leitungspositionen innerhalb der IFAK inne und arbeitete zuvor viele Jahre in unterschiedlichen Bereichen der transkulturellen Kinder- und Jugendhilfe sowie der Generationenrarbeit. Seit 2016 ist Friederike Müller Vorstandsvorsitzende der BAG RelEx.
Bei der Betrachtung des Einzelfalls werden mögliche Erklärungen für eine Radikalisierung oftmals auf der individuellen Ebene verortet – dies ergibt jedoch ein nur unvollständiges Bild. Mit der Ligante#6 möchten wir die Diskussion um gesellschaftliche Zusammenhänge und Rahmenbedingungen in Hinblick auf eine islamistische Radikalisierung anregen. Zudem soll aufgezeigt werden, was im Bereich der Bildungs- und Präventionsarbeit diesbezüglich bereits umgesetzt wird und wie weitere Potenziale ausgeschöpft werden können.
Am 07. November 2023 fand das Fachgespräch „Beraterische und therapeutische Methodenvielfalt in der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit“ statt, das in Kooperation der BAG RelEx und dem IZRD online umgesetzt wurde. Im Rahmen der Veranstaltung wurde das in Kürze erscheinende Lehrbuch Extrem. Kompetent. Beraten. – Methoden für die Beratungspraxis im Themenfeld religiös begründeter Extremismus vorgestellt, das durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert und voraussichtlich im Dezember 2023 durch IZRD e. V. und cultures interactive e. V. als kostenfreie PDF-Version herausgegeben wird. Beispielhaft wurden im Anschluss an die Buchvorstellung drei verschiedene Beratungsansätze vorgestellt und mit drei Praktiker*innen aus dem Arbeitsfeld gemeinsam diskutiert.
Das Fachgespräch haben wir für Sie aufgezeichnet. Den Mitschnitt finden Sie in unserer Mediathek und auf YouTube.
Beraterische und therapeutische Methodenvielfalt in der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit
Zum Einstieg sprachen Jamuna Oehlmann (BAG RelEx) und Melanie Thoene (BAMF) die Begrüßungsworte. Kim Lisa Becker (IZRD) stellte im Anschluss das Lehrbuch vor und betont, dass sie selbst und Tobias Meilicke (IZRD) in der Ausarbeitung der einzelnen Kapitel maßgeblich durch die breite interdisziplinäre Fachexpertise aus der Praxis unterstützt wurden. So finden sich neben Gastbeiträgen von Praktiker*innen auch kurze Interviews mit Expert*innen unterschiedlicher Arbeitsansätze wieder. Zudem wurde das Projekt während seiner dreijährigen Laufzeit von einem Fachbeirat begleitet, der aus praxiserfahrenen Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft und Sicherheitsbehörden bestand. Alle Texte wurden kritisch diskutiert, kontinuierlich angepasst, erweitert und überarbeitet.
Das Lehrbuch möchte zur Weiterqualifizierung neuer und erfahrener Berater*innen beitragen, die Professionalisierung weiter vorantreiben, neue Potenziale aufzeigen, mehr Sichtbarkeit für das Arbeitsfeld schaffen und dadurch das Vertrauen stärken und weiterhin zur Zusammenarbeit ermutigen. Ganz konkret sollen vor allem das Arbeitsfeld selbst sowie Beratende praxisnah und methodisch in ihrer Arbeit mit unterschiedlichen Klient*innen und den zu bearbeitenden Themen unterstützt werden. Im Lehrbuch werden deshalb Themen- und Arbeitsfeld vorgestellt, unterschiedliche Beratungsansätze skizziert sowie wichtige Kernaspekte zur Haltung praxisnah aufbereitet und beispielhaft erläutert. Den Kern des Lehrbuchs bilden unterschiedliche Sitzungsthemen, in denen u.a. biografische Erlebnisse, die Einbindung in familiäre Strukturen, Diskriminierungserfahrungen oder auch Genderfragen in Bezug zum Radikalisierungsprozess mit verschiedensten Herangehensweisen aufgearbeitet werden. Mithilfe unterschiedlicher Methoden wird aufgezeigt, wie Beratende diese Themen aufgreifen, bearbeiten und für die Umfeld-, Distanzierungs- und Ausstiegsberatung nutzen können. Abschließend wird skizziert, wie Beratende die kollegiale Fallberatung zur Qualitätssicherung, Selbstreflexion und Selbstfürsorge nutzen können.
In der an die Buchvorstellung anschließenden Diskussion wurden beispielhaft drei Arbeitsansätze des Lehrbuchs vorgestellt. Unter Moderation von Ulrike Hoole (BAG RelEx) erläuterte Kerstin Sischka (NEXUS) die Vorteile und Potenziale des psychodynamischen Beratungsansatzes, der den Fokus v. a. auf die innerpsychischen Prozesse in Abgleich zu den biografischen Erfahrungen der Klient*innen legt. Tobias Meilicke (IZRD) hob den Schwerpunkt auf das emotionale Erleben und dessen Bedeutung für Reflexions- und Aufarbeitungsprozesse hervor, den er maßgeblich im gestalttherapeutischen Beratungsansatz verortet sieht. Axel Schurbohm (BAG RelEx) ergänzte, dass ein großer Vorteil im systemischen Ansatz v. a. darin liege, über das soziale Umfeld (System) der (mutmaßlich) von Radikalisierung betroffenen wirksam werden zu können und so die Möglichkeit bestehe, auch indirekte Zugangsmöglichkeiten zur oft schwer erreichbaren Zielgruppe radikalisierter Personen zu haben. Alle Arbeitsansätze vereint, dass sie nicht ohne fundierte Ausbildung auskommen, die Zeit und das intensive Einarbeiten einzelner Beratenden erfordern.
Das Fachgespräch haben wir für Sie aufgezeichnet. Den Mitschnitt finden Sie in unserer Mediathek und auf YouTube.
Die BAG RelEx verurteilt den Terroranschlag der Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel und die Massaker an der Zivilbevölkerung aufs Schärfste. Ungeachtet dessen, wie der Nahostkonflikt politisch bewertet wird:
Massaker an der Zivilbevölkerung stellen keine Form des Widerstands dar, sondern sind menschenverachtender Terrorismus, der nicht zu rechtfertigen ist. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat es weltweit keine vergleichbaren antisemitischen Pogrome gegeben.
Wir sind schockiert über das Ausmaß des Terrors und sind besorgt um die weiteren Folgen für die Zivilbevölkerung. Wir trauern um die Opfer und solidarisieren uns mit den Angehörigen und Hinterbliebenen der getöteten Menschen in Israel und in den palästinensischen Gebieten. Wir hoffen, dass die Entführten bald wieder gesund im Kreise ihrer Freund*innen und Familien sein können.
Wir verurteilen entschieden jene, die auch hierzulande diese gezielten Tötungen von jüdischen Kindern, Frauen und Männern, die Vergewaltigungen und Entführungen beklatschen, verharmlosen und zu weiteren Pogromen aufrufen. Und wir möchten jene Jugendliche und Erwachsene bestärken, die sich jetzt und zukünftig für einen friedlichen Weg einsetzen.
Für uns gilt es weiterhin konsequent gegen Antisemitismus in seinen unterschiedlichen Formen sowie gegen antimuslimischen Rassismus in all seinen Facetten vorzugehen. Pauschalisierungen oder vorurteilsgeleitete Vereinfachungen des gesamten Konflikts oder ganzer Bevölkerungsgruppen führen nicht dazu, dass sich die Emotionen und Spannungen beruhigen; im Gegenteil fachen sie erfahrungsgemäß weitere antisemitische und rassistische Gewalt auch in Europa an.
Politische Entscheidungsträger*innen rufen wir zur Besonnenheit auf, um nicht vorschnell Beschlüsse zu fassen, die die Konflikte hier in Deutschland weiter eskalieren lassen. Wir raten der Politik zum Austausch mit Fachexpert*innen und Kolleg*innen – etwa aus unseren Mitgliedsorganisationen –, um gemeinsam angemessene Umgangsweisen mit der Situation auf der Ebene der Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention zu besprechen und auch in die Wege zu leiten. Die Repression von antisemitischer Menschenverachtung und konsequentes Vorgehen gegen jedwede Billigung von Terrorismus sind notwendig. Sie sind jedoch allein nicht ausreichend, um der Komplexität des gesamten Konflikts auf seinen unterschiedlichen Ebenen gerecht zu werden und Konfliktsituationen, etwa im Bildungskontext, pädagogisch und politisch bildnerisch aufzugreifen.
Der Terrorismus darf am Ende nicht triumphieren und zu mehr Angst, Schrecken und Gewalt führen. Alle aufrechten Demokrat*innen, die ein wirkliches Interesse daran haben, dass sich die Lage für die Zivilbevölkerung in den palästinensischen Gebieten und in Israel nicht weiter verschlimmert, rufen wir dazu auf, sich um Deeskalation hier vor Ort zu bemühen. Wir wissen aus eigener Erfahrung auch, wie herausfordernd, emotional und perspektivenreich die Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt ist. Es gibt gleichzeitig keine Alternative zur Suche nach Wegen der friedlichen Konfliktlösung, auch wenn das in der jetzigen Situation vielen als utopisch oder gar absurd erscheinen mag.
Der Vorstand und die Geschäftsführung der BAG RelEx
Berlin, Oktober 2023
Bei extremistischen Straftaten wird häufig die Frage gestellt, ob der oder die Täter*in vor allem aus ideologischen Gründen gehandelt hat oder aufgrund einer psychischen Störung. In Folge #16 von KN:IX talks sprechen wir mit der forensischen Psychiaterin Dr. Nahlah Saimeh über den Zusammenhängen und Wechselwirkungen von psychischer Verfasstheit und Radikalisierung.
Im Rahmen unseres Fachgesprächs am 15. Juni 2023 haben wir uns dem Thema „Christlicher Fundamentalismus“ gewidmet. Während vor allem in den Medien fast ausschließlich über Islamismus gesprochen wird, finden andere Formen von religiösen Fundamentalismus, wie etwa in seiner christlichen Ausprägung, wenig Beachtung. (mehr …)
In unserer Arbeit setzen wir uns seit Jahren für eine Berücksichtigung struktureller Faktoren von Radikalisierung ein und widmen uns diesem Thema auch bei unserem diesjährigen Politik- und Pressegespräch am 14. August 2023. (mehr …)
Langfristige Herausforderungen für die Präventionsarbeit in Deutschland
Autorinnen: Ulrike Hoole und Jamuna Oehlmann (BAG RelEx) [*]
Seit dem weitgehenden Verlust der Territorien seines selbst proklamierten Kalifats und eines sicheren Rückzugsorts für die Planung großer Anschläge auch im Westen, ist es um den sogenannten Islamischen Staat (IS) in der deutschen Öffentlichkeit still geworden. Als im April 2022 der Sprecher des IS zu einer globalen Anschlagskampagne während des Ramadans aufforderte,[1] tauchte dies nur als kleine Meldung in deutschen Medien auf – obwohl im Aufruf explizit formuliert wurde, dass IS-Anhänger*innen die „Gelegenheit“, dass Russland und der Westen derzeit mit sich selbst beschäftigt seien, für Anschläge in Europa nutzen sollten (FAZ 2022). Tatsächlich ist der IS heute sehr viel dezentraler organisiert. Grund genug zu fragen, welche Relevanz diese globale Entwicklung in Deutschland und für die Präventionsarbeit hat.
Seit dem weitgehenden Verlust der Territorien seines selbst proklamierten Kalifats und eines sicheren Rückzugsorts für die Planung großer Anschläge auch im Westen, ist es um den sogenannten Islamischen Staat (IS) in der deutschen Öffentlichkeit still geworden. Als im April 2022 der Sprecher des IS zu einer globalen Anschlagskampagne während des Ramadans aufforderte,[1] tauchte dies nur als kleine Meldung in deutschen Medien auf – obwohl im Aufruf explizit formuliert wurde, dass IS-Anhänger*innen die „Gelegenheit“, dass Russland und der Westen derzeit mit sich selbst beschäftigt seien, für Anschläge in Europa nutzen sollten (FAZ 2022). Tatsächlich ist der IS heute sehr viel dezentraler organisiert. Grund genug zu fragen, welche Relevanz diese globale Entwicklung in Deutschland und für die Präventionsarbeit hat.
Der Verlust der territorialen Basis seines „Kalifats“ und die Desillusionierung vieler Anhänger*innen haben den IS stark geschwächt. Auch die Zahl der geplanten und der durchgeführten Anschläge in Europa ist seit 2017 stark zurückgegangen (Steinberg 2021: 36). Dennoch ist der IS weiterhin aktiv. So wurde etwa der Aufruf zu einer Kampagne während des Ramadans weltweit aufgegriffen, und der IS intensivierte seine Angriffe in verschiedensten Regionen der Welt (Kittleson 2022). Die Organisation hat in den vergangenen Jahren zahlreiche lokale Ableger geschaffen und ist heute weit dezentraler strukturiert. Dabei verdienen die Entwicklungen in einigen Regionen besondere Aufmerksamkeit.
Globale Entwicklung des sogenannten Islamischen Staats
Afghanistan: Vor allem durch den Rückzug der NATO-Truppen ist beim IS-Ableger in Afghanistan seit 2021 eine dynamische Entwicklung zu beobachten. So hat sich in der Konsequenz der Truppenabzüge seit August 2021 der Handlungsspielraum der regionalen Organisation „Islamische Provinz Khorasan“ (ISIS-K) vergrößert, was sich an einer seither gestiegenen Anzahl von Anschlägen im Land zeigt (Steinberg 2021:37). Allerdings ist der IS aus ideologischen und machtpolitischen Gründen mit den Taliban verfeindet. Deren Regierung hat die Bekämpfung des IS zur Priorität erklärt und ihn in weiten Teilen Afghanistans zurückgedrängt (Refslund Hamming 2022; Bundesministerium des Innern und für Heimat 2022a: 184). Die vermehrte Zahl von IS-Anschlägen im Land lässt jedoch Zweifel daran aufkommen, ob die Taliban wirklich in der Lage sind, die dortigen IS-Zellen nachhaltig zu bekämpfen und in dieser Hinsicht stabile Sicherheit zu garantieren – zumal die schlechte wirtschaftliche und politische Situation in Afghanistan dem IS-Ableger ein wachsendes Rekrutierungspotenzial bietet.
Afrikanischer Kontinent: Seit der IS in seinen Kerngebieten Irak und Syrien zurückgedrängt wurde, liegt ein besonderer Fokus der Organisation auf dem afrikanischen Kontinent, wo in unterschiedlichen Regionen Ableger gegründet wurden (CTED 2021: 5). Dabei gibt es Netzwerke zwischen den Ablegern auch über den Kontinent hinaus: In seiner Propaganda demonstriert der „Islamische Staat in Westafrika“ (ISWAP) sowohl die Verbindung zur Sahel-Region als auch zur Kernorganisation des IS (CTED 2021: 10). Die aus der weiter bestehenden islamistischen Gruppierung Boko Haram hervorgegangene Organisation kooperiert mit lokalen Gruppen und instrumentalisiert bestehende Missstände wie Korruption, Arbeitslosigkeit und unzulängliche Regierungsführung, um Anhänger*innen zu rekrutieren und fehlendes Vertrauen in staatliche Kräfte weiter zu bestärken (CTED 2021: 12). Insgesamt ist die Tendenz terroristischer Anschläge durch den IS in Afrika steigend (CTED 2021: 5) So hat der ISWAP im ersten Quartal 2022 mehr Anschläge verübt als jeder andere IS-Ableger (Zenn 2022: 1). Weitere bedeutende Ableger sind der „Islamic State in Central Africa Province“ (ISCAP) und der „IS Greater Sahara“ (ISGS).
Irak und Syrien: Auch in seiner Kernregion, vor allem im Norden und Nordwesten des Irak und im Osten Syriens ist der IS weiterhin aktiv und verfügt über zahlreiche Kämpfer (Schätzungen schwanken zwischen 4.000 – 10.000). Dabei profitiert die Organisation von der instabilen politischen und prekären wirtschaftlichen Situation in beiden Ländern (Hodali 2022, Almohamad 2021: 5f.). Zu den potenziellen IS-Unterstützer*innen müssen insbesondere auch die in Gefängnissen und Lagern in der Region inhaftierten (teilweise ehemaligen) IS-Anhänger*innen besonders in Nordostsyrien gezählt werden. Deren Situation und die ihrer Familien ist weiterhin prekär und bietet den Nährboden für eine (Re-)Radikalisierung, weshalb der IS diese Camps infiltriert und genau hierauf abzielt (Almohamad 2021: 6ff.). Ereignisse wie der Angriff auf ein Gefängnis im Nordosten Syriens im Januar 2022, bei dem einige hundert dort inhaftierte IS-Kämpfer befreit werden konnten (Schmidinger 2022b), weisen auf die große Bedeutung hin, welche die Gefängnisse und Lager für die Rekrutierung haben. Durch den aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine sind zudem Machtverschiebungen in der Region möglich, die sich auch auf die Entwicklung dschihadistischer Gruppierungen, vor allem in Syrien auswirken könnten. Hier besteht eine Gefahr darin, dass durch den Konflikt zwischen den USA und Russland die ohnehin prekären Waffenstillstände nicht längerfristig halten werden und das entstehende Sicherheitsvakuum von einem wiedererstarkenden IS ausgefüllt werden könnte (Schmidinger 2022a). Ein weiteres Risiko bestünde in der bereits angekündigten neuen Offensive der Türkei gegen die kurdischen Kräfte in Nordsyrien. Eine solche Offensive würde den Kampf gegen den IS in der Region schwächen, bei dem die kurdischen Kräfte eine wichtige Rolle spielen, und die Region zusätzlich destabilisieren (Vugteveen/Farrell-Molloy 2022).
Auswirkungen auf Deutschland …
Global gesehen erhöhte sich zuletzt die Zahl von IS- Anschlägen (Kittleson 2022). Dabei scheinen sich die IS-Ableger in Afrika und Afghanistan überwiegend auf regionale Ziele zu fokussieren und stellen damit keine direkte Bedrohung für die europäische Sicherheit dar (Merz 2022: 4). So zeigte auch der im April lancierte Aufruf zu einer Rachekampagne in Europa (siehe oben) bisher keine unmittelbaren Auswirkungen. Zudem ist bisher der von manchen befürchtete Anstieg deutscher Ausreisender nach Afghanistan nach der Machtübernahme durch die Taliban ausgeblieben (Flade 2022). Dennoch könnten die Propaganda und die Aufrufe der Kernorganisation des IS zu Anschlägen in Europa von einzelnen internationalen Ablegern und individuellen Anhänger*innen durchaus aufgegriffen werden. Auffällig ist jedenfalls, dass Anschläge in Europa, die durch dschihadistische Akteur aus dem Ausland angeleitet oder inspiriert waren, in den vergangenen Jahren im Vergleich zur Zahl von solchen Anschlägen an Bedeutung zugenommen haben, die direkt durch dschihadistische Gruppierungen organisiert und durch Personen verübt werden, die aus Konfliktgebieten eingereist waren (Steinberg 2021: 28ff.).
Sollten sich die Entwicklungen in den beschriebenen Konfliktzonen fortsetzen, stiege in der Folge auch die Fähigkeit des IS, in Europa Anschläge auszuführen oder anzuleiten (Merz 2022: 4). Denn der IS ist heute in deutlich mehr Ländern präsent als zu den Hochzeiten des selbst ausgerufenen Kalifats. Lokale Entwicklungen, wie beispielsweise der US-Truppenabzug in Afghanistan, könnten schnell dazu führen, dass einzelne IS-Ableger wieder erstarken – was auch bedeuten kann, dass diese ihren Aktionsradius wieder ausweiten (Steinberg 2021: 36f.).
Auch die erwähnte prekäre Situation der in Syrien und im Irak inhaftierten (ehemaligen) IS-Anhänger*innen ist dabei mit der Sicherheitslage in Deutschland und Europa verbunden, da eine nicht unerhebliche Zahl von ihnen selbst aus Europa stammt. Je länger diese Personen nicht in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden, als desto wahrscheinlicher muss die Verhärtung ihrer extremistischen Einstellungen eingeschätzt werden (Merz 2022: 3).
… und für die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit
Dass dschihadistische Gruppen nicht mehr so stark im Fokus von Öffentlichkeit und Politik stehen wie noch vor einigen Jahren, hat für den Arbeitsalltag zivilgesellschaftlicher Träger durchaus positive Folgen, da Präventionsakteur*innen mit weniger Alarmismus hinsichtlich (tatsächlicher oder vermeintlicher) Anzeichen islamistischer Radikalisierung konfrontiert sind. Neben allen Chancen für eine nachhaltige Präventionsarbeit, die diese Situation vor allem im Rahmen universeller Prävention bietet, bleibt es jedoch wichtig, globale Entwicklungen und ihre Auswirkungen im Feld nicht aus dem Blick zu verlieren. Kontinuierliches Monitoring von globalen und nationalen Entwicklungen sowie der Wissenstransfer in Politik und Praxis sind weiterhin notwendig – hat sich in der Vergangenheit doch immer wieder gezeigt, dass dschihadistische Bewegungen sich stetig verändern, anpassen und sowohl in als auch außerhalb von Konfliktzonen (wie in Deutschland) erneut an Popularität gewinnen können. Vor diesem Hintergrund führt KN:IX alljährlich ein Monitoring mit Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen im Themenfeld durch. Ihre Beobachtungen und Erfahrungen ermöglichen eine kontinuierliche Übersicht der Entwicklungen und bieten die Grundlage dafür, zielgerichtete Angebote für die unterschiedlichen Zielgruppen zu kreieren. Meist sind es die Praktiker*innen, die – online oder offline – einen direkten Draht zu Zielgruppen haben und die somit häufig als erste neue Trends beobachten.[2]
Bereits in der Vergangenheit hatten die Entwicklungen beim IS direkten Einfluss auf die zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit. So stand diese noch vor ein paar Jahren stark unter dem Eindruck des Erschreckens, das die Ausreisewellen junger Menschen aus Deutschland und Europa in der Gesellschaft und vor allem bei nahen Angehörigen auslöste. Damals waren insbesondere die Träger der Tertiärprävention stark ausgelastet und mussten viele Fälle gleichzeitig bearbeiten. Heute liegt der Fokus ihrer Arbeit stärker auf der Reintegration von Rückkehrer*innen, ihren Familien sowie der langfristigen Begleitung ehemaliger Anhänger*innen des IS.
Die oben skizzierten aktuellen internationalen Entwicklungen des IS sind in Deutschland vor allem auf digitalen Kanälen und in den sozialen Medien sichtbar. Dabei handelt es sich nicht mehr um brutale Propagandavideos, die von den Plattformbetreibern mittlerweile sehr schnell gelöscht werden. Dennoch ist nach wie vor Videomaterial des IS im Internet zu finden – zum Beispiel Videos, die islamistische Utopien inszenieren. Häufig werden dabei die Logos des IS in den Videos oder auf Bildern unkenntlich gemacht. Insgesamt ist der Diskurs um den IS sehr klandestin geworden: So vermeiden es bekannte salafistische Prediger, sich auf öffentlichen Plattformen positiv über den IS zu äußern – oder dies geschieht nur noch in verschlüsselten Chats.[3] Um der Strafverfolgung zu entgehen, nutzen Unterstützer*innen des IS verschlüsselte Messengerdienste für die Kommunikation und wechseln zwischen verschiedenen Kanälen. Dies macht es nicht nur für Sicherheitsbehörden schwierig, strafbare Inhalte zu verfolgen, sondern auch Präventionsakteur*innen ist es nicht ohne Weiteres möglich, die Diskurse und Debatten zu beobachten und sich Chatgruppen anzuschließen. Auf den gängigen und leicht zugänglichen Plattformen sind extremistische Inhalte entsprechend weniger präsent – dies bedeutet jedoch nicht, dass sie von den Akteur*innen nicht innerhalb ihrer Netzwerke weiterverbreitet würden. Zudem sind die islamistischen Inhalte insgesamt subtiler geworden und oft schwieriger als solche zu erkennen.
Diese Entwicklungen haben Implikationen für die Präventionsarbeit: So wird verstärkt auf die Förderung von Medienkompetenz gesetzt, um es Jugendlichen zu ermöglichen, Rekrutierungsversuche und Propagandamaterialien als solche zu erkennen. Außerdem setzt die Präventionsarbeit u. a. auf Gegen- oder alternative Narrative und verfolgt Peer-to-Peer-Ansätze, um vor allem Jugendliche und junge Erwachsene zu befähigen, islamistischer Ansprache und Propaganda offline und zunehmend online – etwa in Online-Communitys – entgegentreten zu können. Zu beachten ist in der Radikalisierungsprävention weiterhin, dass die oben beschriebenen globalen Konflikte und Krisen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu Verunsicherungen, psychischen Belastungen und erhöhter Vulnerabilität beitragen können. So kann auch eine als ungerecht empfundene Außenpolitik zu Sympathien mit radikalen Gruppen führen. Vor dem Hintergrund der Vielfalt von Faktoren, die Radikalisierungsprozesse auslösen und befördern können, ist es daher langfristig eine Aufgabe von Präventionsarbeit, tieferliegende Ursachen für die Anfälligkeit für extremistische Ansprachen, Angebote und Propaganda in den Blick zu nehmen und zur Förderung von Teilhabe und Zugehörigkeit beizutragen.
Der IS und andere dschihadistische Bewegungen haben sich außerhalb von Europa in konfliktbehafteten und instabilen Regionen entwickelt und sind auch weiterhin primär dort aktiv. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass dschihadistische Ideologien auch in Europa auf fruchtbaren Boden fallen können. Vor diesem Hintergrund sollte die aktuell zumindest in Deutschland ruhige Phase genutzt werden, um zu reflektieren, welche Faktoren dazu beigetragen haben, dass die Ideologie des IS auch auf Menschen in Deutschland und Europa attraktiv wirken konnte – und wie dem langfristig vorgebeugt und begegnet werden kann (Merz 2022: 4).
Literatur
Almohamad, Selman (2021): Not a Storm in a Teacup: The Islamic State after the Caliphate, in: GIGA Focus Middle East, No. 3, April 2021, https://pure.gigahamburg.de/ws/files/24482177/web_Nahost_2021_03_en.pdf, abgerufen am 15.06.2022.
Bundesministerium des Innern und für Heimat (2022a): Antwort auf die Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Ulla Schauws vom 18. März 2022, https://www.lsvd.de/media/doc/6810/antwort-schriftliche-frage-ulle-schauws.pdf, abgerufen am 26.08.2022.
FAZ – Frankfurter Allgemeine Zeitung (2022): IS sieht Ukrainekrieg als „Gelegenheit“ für Anschläge in Europa, https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/is-siehtukrainekrieg-als-gelegenheit-fuer-neue-anschlaege-17964724.html, in: FAZ.NET, 18.04.2022, abgerufen am 15.06.2022.
Flade, Florian (2022): Afghanistan unter den Taliban: Kein Magnet für Dschihadisten, in: tagesschau.de, 23.05.2022, https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/afghanistan-taliban-terror-101.html, abgerufen am 15.06.2022.
Hodali, Diana (2022): Nach Tod von IS-Chef: Wie geht es weiter mit dem „Islamischen Staat“?, in: Deutsche Welle, 09.02.2022, https://www.dw.com/de/isislamischer-staat-syrien-irak-nachfolger-terrorismus/a-60706556, abgerufen am 15.06.2022.
Kittleson, Shelly (2022): Islamic State announces „revenge“ attacks during Ramadan, in: Al-Monitor, 25.04.2022, https://www.al-monitor.com/originals/2022/04/islamic-state-announces-revenge-attacks-during-ramadan, abgerufen am 15.06.2022.
Merz, Fabien (2022): Der Zustand des Islamischen Staats, in: CSS Analysen zur Sicherheitspolitik Nr. 299. Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich, https://css.ethz.ch/content/dam/ethz/special-interest/gess/cis/center-for-securitiesstudies/pdfs/CSSAnalyse299-DE.pdf, abgerufen am 01.06.2022.
Refslund Hamming, Tore (2022): Fractures in the Extremist Landscape: Understanding and Exploiting Jihadist Fratricide, 09.05.2022, https://mwi.usma.edu/fractures-in-the-extremist-landscape-understanding-and-exploiting-jihadist-fratricide/, abgerufen am 15.06.2022.
Schmidinger, Thomas (2022a): Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine für den Nahen Osten?, in: Der Standard, 08.03.2022, https://www.derstandard.at/story/2000133890050/transnationale-kriegsfolgen, abgerufen am 15.06.2022.
Schmidinger, Thomas (2022b): Die Rächer des IS, in: Jungle World, 05.05.2022, https://jungle.world/artikel/2022/18/die-raecher-des, abgerufen am 15.06.2022.
Steinberg, Guido (2021): Dschihadismus in Deutschland: Schwache Anfänge, wachsende Szene, neue Gefahren, Konrad Adenauer Stiftung, Berlin.
United Nations Security Council CTED (2022): Civil Society Perspectives: ISIL in Africa – Key Trends and Developments, https://www.un.org/securitycouncil/ctc/sites/www.un.org.securitycouncil.ctc/files/files/documents/2022/Apr/cted_civil_society_perspectives_isil_in_africa_april_2022.pdf, abgerufen am 01.06.2022.
Vugteveen, Martijn / Farrell-Molloy, Joshua (2022): Turkish Military Offensive in Syria: Consequences for Counter-Terrorism Operations, https://icct.nl/publication/turkish-military-offensive-in-syria-consequences-for-counter-terrorism-operations/, abgerufen am 30.06.2022.
Zenn, Jacob (2022): Islamic State Congo Steps up Attacks in Bid to Become ist own Province, in: Terrorism Monitor Bd. 20, Nr. 8, https://jamestown.org/wpcontent/uploads/2022/04/TM-PDF-4.pdf, abgerufen am 01.06.2022.
Anmerkungen
[*] Dieser Beitrag erschien zuerst im KN:IX Report 2022 , der vom Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) herausgegeben wird.
[2] Die Ergebnisse des KN:IX Monitoring vom Frühjahr 2022 finden sich im KN:IX Report 2022.
[3] Quelle: Vortrag Ahmet Numan Cakilkum „Die Rolle dschihadistischer Bewegungen in sozialen Medien“, 15.06.2022, https://www.bag-relex.de/angebot/mediathek/#6321abb94d424 (zuletzt abgerufen am 14.09.2022).
Die Autorinnen
Ulrike Hoole (M.A. Islamwissenschaft, MSc Middle East Politics) ist seit 2021 Fachreferentin für religiös begründeten Extremismus bei der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx). Zuvor war sie in der Primärprävention von islamistischem Extremismus an Schulen tätig.
Jamuna Oehlmann hat in Berlin, Bangkok und London Asienwissenschaften, Internationale Beziehungen und Diplomatie studiert. Zu ihren Expertisen zählen u. a. Demokratieförderung und Extremismusprävention. Sie ist Co-Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx) und seit 2020 auch Koordinatorin des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX).
Für das Publikationsformat Impuls, das wir im Rahmen von KN:IX veröffentlichen, suchen wir ein*en Autor*in mit Expertise zum Thema „Gruppendynamiken und -identitäten: Rolle in Radikalisierungsprozessen und Implikationen für Prävention und Distanzierungsarbeit“ für das Verfassen eines Fachartikels (25.000 Zeichen, ca. 5-10 Seiten).
Die Bewerbungsfrist endet am 04. August 2023.