5. März 2021 | Fachstelle Liberi & PROvention (TGS-H e. V.)

Erziehung zur Aufgabe – Kindheit und Extremismus

Die Fachstelle Liberi veranstaltete in Kooperation mit PROvention einen Fachtag zum Thema „Erziehung zur Aufgabe – Kindheit und Extremismus“. Lesen Sie hier den vollständigen Tagungsbericht und gelangen Sie zum Podcast, der die Inhalte des Fachtags aufbereitet.

Die Fachstelle Liberi – Aufwachsen in salafistisch geprägten Familien ist, ebenfalls wie PROvention -Präventions- und Beratungs­stelle gegen religiös begründeten Extremismus, in Trägerschaft der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e. V.

Inhalte des Fachtages

Nach der Hochphase des sogenannten Islamischen Staates (sog. IS) in Syrien und Irak kehren seit dessen Zurückdrängung immer noch Menschen, teilweise mit Kampferfahrungen, nach Deutschland zurück. Diese waren ausgereist, um sich der Terrormiliz anzuschließen und diese zu unterstützen. Spätestens mit der öffentlichen Debatte um die Rückkehr mehrerer Frauen und Kinder entflammte auch in Deutschland eine Diskussion um die Kinder, die in religiös-extremistischen Familien aufwachsen. Die Spannweite reicht dabei von Kindern, die in Deutschland in solch radikalen Familien aufwachsen, bis hin zu Familien, die zusammen ausgereist sind, oder Kinder, die im Kriegsgebiet geboren wurden.

Unterschiedliche Institutionen und Fachkräfte stehen dadurch vor neuen Herausforderungen. Wie stellen sich die Sozialisationsbedingungen für diese Kinder dar, welche Erwartungen und Erfahrungen liegen vor? Wie ist umzugehen mit rechtlichen Spannungsfeldern zwischen Glaubensfreiheit, Eltern- und Kinderrechten und welche Rolle spielt Kindeswohlgefährdung in diesen Kontexten? Wie können Zugänge zu solchen eher geschlossenen Familiensystemen geschaffen werden? Und welche Möglichkeiten gibt es, im Besonderen die Kinder zu stärken?

Am 12. und 13. November 2019 richtete die Fachstelle Liberi in Kooperation mit PROvention in Kiel die Bundesfachtagung „Erziehung zur Aufgabe – Kindheit und Extremismus“ aus. Dabei standen der Austausch und die Erfahrungen verschiedener Fachdisziplinen im Mittelpunkt. Neben Fachkräften aus Beratungsstellen unterschiedlicher Bundesländer zum Themenfeld religiös begründeter Extremismus nahmen vor allem Vertreter*innen aus den Bereichen Sicherheitsbehörden, dem Kinder und Jugendschutz, Jugendamt und Schule teil.

Fachvorträge zu spezifischen Sozialisationsbedingungen in salafistisch geprägten Familien und zur Situation, sowie dem Umgang mit zurückgekehrten Familien aus Kriegsgebieten des sog. IS wurden durch einen Blick auf Möglichkeiten zur Stärkung der Resilienz betroffener Kinder ergänzt. In Diskussions-Panels hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit eigenen Fragen und Erfahrungen mit unterschiedlichen Expert*innen in den Fachaustausch zu gehen. Vertiefende Workshops boten darüber hinaus die Möglichkeit, sich mit einzelnen Schwerpunkten auch fachübergreifend intensiver auseinanderzusetzen.

Hier kommen Sie zum vollständigen Tagungsbericht und zum Podcast, der die Inhalte des Fachtags aufbereitet.

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