Mit dem zum 01. März 2024 gestarteten Projekt „WelEx“ erarbeitet das Interdisziplinäre Zentrum für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung (IZRD e. V.)  eine umfangreiche E-Learning-Weiterbildung, die für Fachkräfte der (kommunalen) Jugendämter angeboten werden soll. (mehr …)

Das Lehrbuch „Extrem. Kompetent Beraten. – Methoden für die Beratungspraxis im Themenfeld religiös begründeter Extremismus“ enthält neben einer Einführung ins Arbeitsfeld verschiedene Gesprächs- und Fragetechniken sowie über 60 konkrete Methoden und Übungen für verschiedene Sitzungsthemen. (mehr …)

Der diesjährige Fachtag der BAG RelEx fand am 20. und 21. September 2023 in Frankfurt am Main statt und widmete sich den Wechselwirkungen von strukturellen und individuellen Faktoren in Radikalisierungsprozessen und deren Bedeutung für die Präventionsarbeit. (mehr …)

Am 07. November 2023 fand das Fachgespräch „Beraterische und therapeutische Methodenvielfalt in der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit“ statt, das in Kooperation der BAG RelEx und dem IZRD online umgesetzt wurde. Im Rahmen der Veranstaltung wurde das in Kürze erscheinende Lehrbuch Extrem. Kompetent. Beraten. – Methoden für die Beratungspraxis im Themenfeld religiös begründeter Extremismus vorgestellt, das durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert und voraussichtlich im Dezember 2023 durch IZRD e. V. und cultures interactive e. V. als kostenfreie PDF-Version herausgegeben wird. Beispielhaft wurden im Anschluss an die Buchvorstellung drei verschiedene Beratungsansätze vorgestellt und mit drei Praktiker*innen aus dem Arbeitsfeld gemeinsam diskutiert.

Das Fachgespräch haben wir für Sie aufgezeichnet. Den Mitschnitt finden Sie in unserer Mediathek und auf YouTube.

Beraterische und therapeutische Methodenvielfalt in der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit

Zum Einstieg sprachen Jamuna Oehlmann (BAG RelEx) und Melanie Thoene (BAMF) die Begrüßungsworte. Kim Lisa Becker (IZRD) stellte im Anschluss das Lehrbuch vor und betont, dass sie selbst und Tobias Meilicke (IZRD) in der Ausarbeitung der einzelnen Kapitel maßgeblich durch die breite interdisziplinäre Fachexpertise aus der Praxis unterstützt wurden. So finden sich neben Gastbeiträgen von Praktiker*innen auch kurze Interviews mit Expert*innen unterschiedlicher Arbeitsansätze wieder. Zudem wurde das Projekt während seiner dreijährigen Laufzeit von einem Fachbeirat begleitet, der aus praxiserfahrenen Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft und Sicherheitsbehörden bestand. Alle Texte wurden kritisch diskutiert, kontinuierlich angepasst, erweitert und überarbeitet.

Das Lehrbuch möchte zur Weiterqualifizierung neuer und erfahrener Berater*innen beitragen, die Professionalisierung weiter vorantreiben, neue Potenziale aufzeigen, mehr Sichtbarkeit für das Arbeitsfeld schaffen und dadurch das Vertrauen stärken und weiterhin zur Zusammenarbeit ermutigen. Ganz konkret sollen vor allem das Arbeitsfeld selbst sowie Beratende praxisnah und methodisch in ihrer Arbeit mit unterschiedlichen Klient*innen und den zu bearbeitenden Themen unterstützt werden. Im Lehrbuch werden deshalb Themen- und Arbeitsfeld vorgestellt, unterschiedliche Beratungsansätze skizziert sowie wichtige Kernaspekte zur Haltung praxisnah aufbereitet und beispielhaft erläutert. Den Kern des Lehrbuchs bilden unterschiedliche Sitzungsthemen, in denen u.a. biografische Erlebnisse, die Einbindung in familiäre Strukturen, Diskriminierungserfahrungen oder auch Genderfragen in Bezug zum Radikalisierungsprozess mit verschiedensten Herangehensweisen aufgearbeitet werden. Mithilfe unterschiedlicher Methoden wird aufgezeigt, wie Beratende diese Themen aufgreifen, bearbeiten und für die Umfeld-, Distanzierungs- und Ausstiegsberatung nutzen können. Abschließend wird skizziert, wie Beratende die kollegiale Fallberatung zur Qualitätssicherung, Selbstreflexion und Selbstfürsorge nutzen können.

In der an die Buchvorstellung anschließenden Diskussion wurden beispielhaft drei Arbeitsansätze des Lehrbuchs vorgestellt. Unter Moderation von Ulrike Hoole (BAG RelEx) erläuterte Kerstin Sischka (NEXUS) die Vorteile und Potenziale des psychodynamischen Beratungsansatzes, der den Fokus v. a. auf die innerpsychischen Prozesse in Abgleich zu den biografischen Erfahrungen der Klient*innen legt. Tobias Meilicke (IZRD) hob den Schwerpunkt auf das emotionale Erleben und dessen Bedeutung für Reflexions- und Aufarbeitungsprozesse hervor, den er maßgeblich im gestalttherapeutischen Beratungsansatz verortet sieht. Axel Schurbohm (BAG RelEx) ergänzte, dass ein großer Vorteil im systemischen Ansatz v. a. darin liege, über das soziale Umfeld (System) der (mutmaßlich) von Radikalisierung betroffenen wirksam werden zu können und so die Möglichkeit bestehe, auch indirekte Zugangsmöglichkeiten zur oft schwer erreichbaren Zielgruppe radikalisierter Personen zu haben. Alle Arbeitsansätze vereint, dass sie nicht ohne fundierte Ausbildung auskommen, die Zeit und das intensive Einarbeiten einzelner Beratenden erfordern.

Das Fachgespräch haben wir für Sie aufgezeichnet. Den Mitschnitt finden Sie in unserer Mediathek und auf YouTube.

Wie können wir demokratiefeindlichen Einstellungen und Handlungen in unserer Gesellschaft begegnen? Ein zuletzt viel diskutierter Ansatz, ist die phänomenübergreifende Extremismusprävention. Doch was heißt das ganz konkret? (mehr …)

Im Rahmen unseres Fachgesprächs am 15. Juni 2023 haben wir uns dem Thema „Christlicher Fundamentalismus“ gewidmet. Während vor allem in den Medien fast ausschließlich über Islamismus gesprochen wird, finden andere Formen von religiösen Fundamentalismus, wie etwa in seiner christlichen Ausprägung, wenig Beachtung. (mehr …)