31. Mai 2022

Alte Vorurteile in neuen Bildern? Zur Geschichte des Antisemitismus und dessen Aktualität in Memes

Das Team von islam-ist (Violence Prevention Network gGmbH) lädt Sie zum Online-Workshop am 23.  Juni 2022 ein. Die Veranstaltung findet von 10 bis 12 Uhr statt, eine Anmeldung ist bis zum 20. Juni 2022 möglich.

Die Geschichte des Antisemitismus ist weit verzweigt und reicht über 1.000 Jahre zurück. Antisemitismus heute findet sich in vielerlei Formen wieder, wie bspw. in der geschichtsrevisionistischen Kritik an der Erinnerungskultur zum Nationalsozialismus oder in der Delegitimation des Existenzrechts Israels. Viele Inhalte von Verschwörungserzählungen, wie sie bspw. auf Demonstrationen von den „Kritiker*innen“ der Corona-Maßnahmen vorgetragen werden, sind klar antisemitisch. Der rechtsextreme Attentäter von Halle richtete seinen Hass und seine Gewalt explizit gegen Jüdinnen*Juden. Angesichts dieser unterschiedlichen Ausprägungen, Kontexte und Motive sprechen Forscher*innen und Pädagog*innen inzwischen oft von „Antisemitismen“ (vgl. das gleichnamige Buch im Mai 2022 herausgegeben von Victoria Kumar, Werner Dreier, Peter Gautschi, Nicole Riedweg, Linda Sauer, Robert Sigel). Doch welche Relevanz haben alte Vorurteile, beispielweise aus dem christlichen Antisemitismus, heute noch? Und wie nutzen Antisemit*innen neue Online-Kommunikationsmöglichkeiten, um ihre Ideologien zu verbreiten?

Der Workshop gibt einen Überblick über diese verschiedenen „Antisemitismen“ der Geschichte und Gegenwart mit einem Fokus auf den deutschsprachigen Raum. Dabei wird interaktiv mit den Teilnehmenden herausgearbeitet, wie Motive, Bilder und Vorurteile unterschiedlicher Epochen in Sozialen Netzwerken aufgegriffen und weiterverbreitet werden. Es wird sichtbar, inwiefern Memes sich „eignen“, antisemitische Inhalte zu transportieren und als Katalysatoren von Antisemitismen missbraucht zu werden. Im Anschluss werden Handlungsmöglichkeiten diskutiert, mit denen der Verbreitung antisemitischer Bilder und Vorurteile begegnet werden kann.

Die Workshops richten sich an Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen aus der Präventions- und Interventionsarbeit (On-/Offline), Fachkräfte und Interessierte. Hier finden Sie weitere Informationen.

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